Dateien verschlüsseln – so sind Ihre Dateien sicher!
Dateien verschlüsseln oder die Verschlüsselung der Hardware war lange Zeit nur für Laptopnutzer oder mobile Geräte interessant. Doch auch im Betrieb, in der Wohngemeinschaft oder beim Arbeiten in öffentlichen Netzwerken besteht die Gefahr des Datendiebstahls. Wir stellen die besten Verschlüsselungsmethoden für Dateien, USB-Sticks und Datenträger vor. Eine sichere und verschlüsselte Datenhaltung muss weder kostspielig, noch kompliziert oder zeitaufwendig sein!
Dateien verschlüsseln - Die wichtigsten Fragen
Auch die Ordner Verschlüsselung kann Windows selbst. Wie bei der Datei wird die automatische Verschlüsselung über die Ordnereigenschaften aktiviert. Eine professionelle Verschlüsselungssoftware schützt gleich mehrere Dateien, Ordner oder sogar ganze Speicherbereiche.
Stellt der Cloudanbieter beim Cloud Computing keine eigene Verschlüsselung bereit, können die Clouddaten mit BoxCryptor geschützt werden.
Windows kann selbst seine Dateien verschlüsseln. In den Dateieigenschaften das Häkchen setzen und nur noch der verschlüsselnde Benutzer kann mit seinem Windows-Benutzerkonto auf die Datei zugreifen.
Bei der Verschlüsselung mit dem Windows Bitlocker legt der Benutzer ein Passwort an. Windows generiert gleichzeitig einen Wiederherstellungsschlüssel, mit dem das verschlüsselte Laufwerk auch ohne das Passwort wieder lesbar gemacht werden kann.
Wird das Passwort digital gespeichert, kann es jeder einsehen. Ein Passwort-Safe wie KeePass hält die Daten in einem verschlüsselten Bereich.
Alle, die mit ihrem mobilen Gerät in der Bahn, der Uni oder im Urlaub unterwegs sind, gehen mit einer Verschlüsselung auf Nummer sicher: Kommt das Gerät abhanden, dann wenigstens ohne einen Zugriff auf die privaten Daten.
Wer ein Windows 10 Pro hat, sollte sich den BitLocker anschauen. Der verschlüsselt ganze Festplatten, Partionen und sogar USB-Sticks ab einer bestimmten Größe.
Verschlüsselt wird auf Dateiebene, Ordner können verschlüsselt werden, die ganze Festplatte und sogar die Kommunikation im Netz.
Wird eine Datei verschlüsselt, kann sie ohne einen Schlüssel (oder Passwort) nicht mehr gelesen werden. Auf die verschlüsselt gespeicherten Daten kann erst nach ihrer Entschlüsselung wieder zugegriffen werden.
Dateien verschlüsseln: Erklärung
Aus den Dateien wird mit dem Verschlüsseln eine Art Geheimtext. Erst ein Schlüssel kann die Daten wieder entschlüsseln und lesbar machen. Dateien zu verschlüsseln wird auch als Kryptierung, Kryptografie oder Chiffrierung bezeichnet. Ursprünglich diente sie der Geheimhaltung von Nachrichten, etwa die der Geheimdienste oder zur Übermittlung von Botschaften im Krieg: Jedes Land verwendet seine eigenen Methoden (Algorithmen) für die Kryptografie und um seine Dateien zu verschlüsseln. Die Aufgabe des jeweils anderen Landes ist, diese Verschlüsselung zu knacken oder sich anderweitig den Schlüssel für die Entschlüsselung der Daten zu besorgen. Sogar in der Bibel soll bereits verschlüsselt worden sein und gleich mehrere Verschlüsselungssysteme sind bekannt.
Die Verschlüsselung macht aus dem Text ein unleserliches Werk in unverständlicher Zeichenfolge. Was vorher noch der „Klartext“ war, ist nun der „Geheimtext“. Übrigens lassen sich nicht nur Dateien verschlüsseln, sondern auch digitale Bilder. Fotos und Grafiken bestehen aus digitalen Bits in Dateien, die sich so verschlüsseln lassen, dass sich das ursprüngliche Bild nicht mehr rekonstruieren lässt – zumindest nicht ohne den passenden Schlüssel zum Entschlüsseln.
Verschlüsselungsarten – die vielen Schlüssel für die Dose der Pandora
Um Dateien zu verschlüsseln ist der Schlüssel der entscheidende Parameter in der Kryptografie. Er muss streng geheim gehalten werden, denn jeder der ihn hat, kann auf die Dateninhalte im Klartext zugreifen. Im Prinzip ist der Datenschlüssel ein Passwort, das den Zugang zum Text ermöglicht. Beim Versenden von E-Mails werden diese Schlüssel automatisch generiert und der Benutzer bekommt die Verschlüsselung seiner Daten überhaupt nicht mit.
Mit dem Entschlüsseln wird der verschlüsselte Text wieder lesbar gemacht. Um Dateien zu verschlüsseln werden Schlüssel nach symmetrischen und asymmetrische Verfahren erstellt. Im ersteren Verfahren sind die Schlüssel zum ver- und entschlüsseln gleich. Beim asymmetrischen Verfahren wird für das Entschlüsseln ein anderer Schlüssel verwendet. Asymmetrische Verfahren haben also zwei Schlüssel: Einen um Dateien zu verschlüsseln und einen anderen zum Entschlüsseln der Daten.
Dateien verschlüsseln – ganz einfach mit 7-Zip
7-Zip ist eine Software zum Packen, komprimieren und um Dateien zu verschlüsseln. Auch ohne Packen oder Komprimieren kann 7-Zip einzelne oder mehrere Dateien verschlüsseln. Um die Dateien zu verschlüsseln, kann jeder selbst die Art des Verschlüsselungsverfahrens aus einem Menü festlegen. Dann nur noch ein Passwort vergeben, und schon ist die Datei vor unberechtigtem Zugriff geschützt
Verschlüsselung für die ganze HDD – mit Bitlocker und Veracrypt
Mit Windows 10 wird standardmäßig ein Bitlocker ausgeliefert. Im Windows-Explorer auf ein Laufwerk klicken, rechte Maustaste und schon erscheint die Auswahl des Bitlockers im Kontextmenü. Der Bitlocker ist ideal, um ganze Festplatten oder Festplattenpartitionen zu verschlüsseln. Mit dem Bitlocker-Mechanismus lassen sich automatisch alle auf dem Laufwerk abgelegten Dateien verschlüsseln.
VeraCrypt – das Tool für ambitionierte Verschlüsseler
Mit 7-Zip lassen sich einzelne Dateien verschlüsseln werden, mit BitLocker geht es gleich um die ganze Partition. VeraCrypt ist ideal, wenn es um frei definierte Gruppen von Dateien und ihr Verschlüsseln geht. VeraCrypt erstellt auf dem Speichermedium Datentresore, die dann im Windows-Explorer als Laufwerke auftauchen. Alles, was in einem der Datentresore gespeichert wird, ist automatisch verschlüsselt.
Um die Analysen für ein Projekt oder die gesamte Kundenkorrespondenz mit ihren Dateien zu verschlüsseln, werden mit Veracrypt jeweils eigene Bereiche angelegt. Nur ein berechtigter Personenkreis erhält den Schüssel zu seinem Themengebiet. VeraCrypt ideal, um für jeden Datenbereich einen eigenen Datentresor zu erstellen. Auch den Bitlocker von Windows 10 Home kann VeraCrypt ersetzen. Denn eine Komplett-Verschlüsselung der Festplattenlaufwerke oder eine Verschlüsselung von Partitionen sind mit VeraCrypt ebenfalls möglich.
Daten verschlüsseln – die Schlüssel der neuen Generation
Das Speichern in der Cloud ist praktisch, denn eigene Speichermedien werden nicht mehr gebraucht. Problematisch ist allerdings die Datensicherheit im Cloudspeicher: Nicht alle Cloudanbieter ermöglichen standardmäßig, die eigenen Dateien zu verschlüsseln.
Boxcryptor ist ein Tool, um in der Cloud Dateien zu verschlüsseln. Bequem ist, dass dem Nutzer die Wahl bleibt, ob er selbst oder ob Boxcryptor den Schlüssel verwalten soll. Auch das Einbinden von Speicherdiensten wie OneDrive oder GoogleDrive ist mit Boxcryptor möglich.
Backups aller Daten sind nicht nur für Firmen ein Thema. Gehen auch nur die Tagesdaten verloren, herrscht bereits ein ziemliches Durcheinander. Doch auch bei den regelmäßigen Backups sollten sie ihre Dateien verschlüsseln. Eines der Backup-Programme, das bereits eine Verschlüsselung anbietet ist AOMEI Backuper. Damit sind die Daten und ihr neuer Speicheort mit einem Verschlüsselungsalgorithmus vor unberechtigtem Zugriff geschützt.
Verschlüsselung – wichtig ist, am Ball zu bleiben
Ganz groß im Abhören sind offensichtlich die Amerikaner. Ihr Geheimdienst soll 80 Prozent des Datenverkehrs im Internet anzapfen können. Eine Verschlüsselungsmethode bzw. ein Algorithmus um Dateien zu verschlüsseln, der heute als sicher gilt, kann schon morgen geknackt sein. Verantwortlich oder schuld daran ist die Forschung. Denn die Fortschritte in der Kryptografie, der Wissenschaft von der Verschlüsselung, und ihren verwandten Gebieten machen absolut sichere Schlüssel beinahe unmöglich.
Auch das BSI empfiehlt, die privaten und geschäftlichen Dateien zu verschlüsseln. Geraten mobile Geräte in die falschen Hände, sind nicht nur die kostspielige Hardware und die Daten verloren: Ohne Verschlüsselung können der Speicherträger von jedem gelesen und sein Inhalt missbraucht werden. Eine absolute Sicherheitsgarantie, so auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, das „BSI für Bürger“, gibt es mit den heute eingesetzten Verschlüsselungsverfahren allerdings nicht.